Das Stadtarchiv im Keller des Rathauses kann vielleicht schon in den nächsten Tagen eine Verbindung zwischen den gefundenen Gebeinen und einer untergegangenen Siedlung an der Enz herstellen. Die Co-Autorin der Ortschronik Lomersheim und ehrenamtliche Archiv-Mitarbeiterin, Marlies Schäfer-Gollnow, erinnerte an den früheren Weiler Niederhofen, der bis ins Jahr 1504 in der Nähe der heutigen Kläranlage in Lomersheim bestanden haben soll. Das Dorf soll damals von den Gegnern des Klosters Maulbronn niedergebrannt worden sein.
In den Urkunden sei zusätzlich mit dem Hinweis auf das Jahr 1419 ein Kirchlein St. Martin aufgeführt worden. Beim Verkauf eines Fischgewässers sei noch später vom Niederhofener Kirchenacker die Rede gewesen. Der alte Taufstein aus der Kirche des Dorfes soll nach den Aufzeichnungen im Stadtarchiv heute im Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Lomersheim zu finden sein. „Die Polizei-Akte zu den Funden in der Kläranlage ist bereits geschlossen“, stellte Polizeisprecher Michael Sengle fest. Der Vorsitzende des jungen Heimatvereins in Lomersheim, Achim Händle, berichtete am Abend, das Landesdenkmalamt in Karlsruhe sei schon unterrichtet. Der Verein rechne mit Untersuchungen vor Ort.