Neue Vereins-Regionalgruppe will die Heimat mitgestalten
MÜHLACKER. Auf großes Interesse ist die Auftaktveranstaltung zur Gründung einer Regionalgruppe Enz-Stromberg des Schwäbischen Heimatbundes in Mühlacker gestoßen. Der Verein will seine
Aktivitäten vor Ort ausbauen.
Die vielfältigen Aufgabenfelder die der Schwäbische Heimatbund (SHB) beackert, sieht der Mühlackerer Bernd Wellinger als großes Plus. Denkmalschutz, Naturschutz und Landesgeschichte – bei seiner Arbeit als Scherbabuzzer auf der Löffelstelz hat Wellinger erkannt: „Was Denkmalschutz und Landschaftspflege angeht, hört es oft an der Gemarkungsgrenze auf.“ Als Beispiel nennt Wellinger die Eppinger Linie. Unter dem Dach des SHB könne man solche Unternehmen ganzheitlicher angehen. „Es ist wichtig über den Tellerrand hinauszublicken“, führt der Mühlackerer aus. Unterstützung zur Gründung einer Regionalgruppe Enz-Stromberg komme von vielen Seiten. Nicht nur SHB-Mitglieder wie Günter Bächle stehen bereits dahinter, sondern auch Mitglieder des Historisch-Archäologischen Vereins, des Heimatvereins Lomersheim oder aktive Bürgermeister wie der Maulbronner Andreas Felchle oder seine Kollegen a.D. Helmut Wagner (Sternenfels) und Heinz Kälberer (Vaihingen).
Regionalgruppenmäßig gebe es westlich Heilbronns „noch einen weißen Fleck““, meint SHB-Pressesprecher Volker Lehmkuhl. Gerade den hiesigen Bereich hält er aber für spannend, weil man sowohl an Landschaft als auch an Gebäuden und Biografien den Grenzverlauf zwischen Baden und Württemberg ablesen könne. „Wir sind nicht rückwärtsgewandt“, betont Lehmkuhl. Der SHB versuche, auch Menschen mit Migrationshintergrund zu integrieren. SHB-Vorsitzender Fritz-Eberhard Griesinger betont, man wolle keine Konkurrenz zu Vereinen aufbauen, sondern zusammenarbeiten. „Wir können bestehenden Vereinen über unsere Struktur Resonanz auf Landesebene verschaffen“, so Griesinger vor rund 80 Zuhörern in der Mühlacker Kelter. Rolf Schorp sorgte bei der Auftaktveranstaltung gestern Abend für gekonnt-schwäbische Unterhaltung mit Humor und Hintersinn. Der Rottenburger zitierte Mundartgedichte von Josef Eberle, Gründer der Stuttgarter Zeitung, der seine Werke unter dem Pseudonym Sebastian Blau veröffentlicht hat.
(Quelle: Nadine Schmid, Pforzheimer Zeitung; www.pz-news.de vom 08.05.2010)